Tipps zu alternativen Energien für Bauherren
Alternative Energien stammen aus nachhaltigen Quellen. Erzeugt werden sie durch Sonne, Wind, Wasser, Erdwärme oder Biomasse. Im Vergleich dazu gibt es fossile Energien, die aus Erdgas, Erdöl, Braun- und Steinkohle oder Uranerz gewonnen werden. In diesem Artikel erklären wir die verschiedenen alternativen Energien, welche Förderungen es für sie gibt und informieren über zusätzliche Details.
Was ist Bioenergie?
Bioenergie überrascht durch ihre Vielseitigkeit. Gewonnen wird sie aus flüssiger, fester oder gasförmiger Biomasse. So können dann Kraftstoffe, Strom und Wärme produziert werden. Für diese Energie werden tierische und pflanzliche Abfälle verwendet, aber auch Holz und Energiepflanzen. Am wichtigsten ist Bioenergie deutschlandweit, wenn es ums Heizen geht. Doch zur Stromerzeugung oder als Biokraftstoff wird sie ebenfalls eingesetzt.
Was versteht man unter Sonnenenergie?
Sonnenenergie wird aus der UV-Strahlung gewonnen, und zwar für Strom oder auch Wärme. Dazu werden Photovoltaikmodule auf freien Flächen oder Dächern genutzt. Sie wandeln durch Halbleiter aus Silizium die UV-Strahlung in Energie um. Um heizen zu können, werden Solarkollektoren verwendet. Im Inneren zirkulieren Flüssigkeiten. Diese Methode wird auch zum Erzeugen von Klimakälte eingesetzt. Es gibt noch eine weitere Möglichkeit, Sonnenenergie zu nutzen, nämlich um Strom herzustellen. Kälte und Prozesswärme lassen sich ebenfalls daraus gewinnen. Solarthermische Kraftwerke nutzen UV-Strahlen, indem sie diese mit Reflektoren bündeln und zu einer Trägerflüssigkeit lenken. So kann diese verdampfen. Durch den Dampf wiederum werden Kälte- und Wärmemaschinen sowie Generatoren betrieben.
Wie kann durch Wind Energie erzeugt werden?
Auch durch Wind kann Energie gewonnen werden. Dazu werden moderne Windmühlen eingesetzt, die aus dem Wind die Kraft für den Strom extrahieren. Genutzt wird dabei der Auftrieb, der an den Rotorenblättern vorbeiweht.
Energie durch Wasser - ist das möglich?
Ja, auch durch die Kraft des Wassers lässt sich Energie erzeugen. Bereits die alten Ägypter und Römer wussten, wie sie Wasser nutzen konnten, um beispielsweise ihre Getreidemühlen zu betreiben. Später im Mittelalter verwendeten die Menschen in Europa Wassermühlen, um Papier- und Sägewerke mit Energie zu versorgen. Bereits seit mehr als einem Jahrhundert wird Wasser auch eingesetzt, um Strom herzustellen. Mittlerweile ist diese Technik absolut erprobt und wird auf der ganzen Welt genutzt, um Energie zu erzeugen.
Auch durch Erdwärme lässt sich Energie gewinnen
Erdwärme ist auch als Geothermie bekannt. Mit dem Begriff ist gemeint, dass Erdwärme ebenfalls zur Erzeugung von Kälte, Wärme und Strom genutzt wird. Im Erdinneren herrschen Temperaturen vor, die die oberen Schichten sowie die unteren Wassermengen erwärmen können. Bohrungen stellen sicher, dass diese Energieform verwendbar ist. Gebohrt wird maximal 400 Meter tief mit einer Wärmesonde sowie einer Wärmepumpe, um die verschiedenen Temperaturen zu nutzen, die bei Umgebungsluft und Boden vorhanden sind. Aus noch tieferen Schichten stammen Wasserdampf und heißes Wasser, welche zur Erzeugung von Strom genutzt werden und Fernwärmenetzen dienen.
Gibt es Förderungen für alternative Energien?
Bis 2020 wird der Treibhausgasausstoß deutschlandweit reduziert, und zwar um 40 Prozent. Dazu hat sich die Bundesregierung verpflichtet. Daran beteiligt sind alternative Energien mit 35 Prozent in Bezug auf Strom, mit vierzehn Prozent auf Wärme und zwischen zwölf und fünfzehn Prozent bezüglich Kraftstoffe. Damit dieses Ziel erreicht werden kann, stehen Fördermittel zur Verfügung. Im Bereich Strom ist dieses Gesetz die Basis zum Ausbau alternativer Energien. Es stellt eine Garantie zur Stromabnahme von Strom, der aus Biomasse, Geothermie, Solar-. Wasserkraft- und Windenergie gewonnen wird. Für einen Zeitraum von 20 Jahren werden alle Kilowattstunden vergütet, die in das Netz eingespeist werden. Da diese Vergütung pro Jahr reduziert wird, gibt es Motivation zur Innovation und höherer Effizienz. Sichergestellt wird die Vergütung mit einer Umlage, die für alle Verbraucher gilt und gezahlt werden muss. So muss eine durchschnittliche Familie mit einem Kind für alternative Energien circa 2 Euro monatlich mehr zahlen.
Im Bereich Wärme möchte die Bundesregierung die Nutzung alternativer Energien bis zum Jahr 2020 auf insgesamt vierzehn Prozent wachsen lassen. Gemäß Energiegesetz müssen Bauherren ab 2009 zu einem Teil decken, der aus Biomasse, Erdwärme oder Solarenergie stammt. Das Marktanreizprogramm fördert das Heizen mithilfe alternativer Energien. Wer sich eine Erdwärmesonde, Scheitholz- oder Holzpelletofen oder eine Solarthermieanlage einbauen lässt, erhält darüber hinaus eine Klimaprämie. In Abhängigkeit von Beschaffenheit und Größe dieser Anlagen fällt die Höhe des Investitionskostenzuschusses aus. Bei der KfW, der Kreditanstalt für Wiederaufbau, können günstige Darlehen beantragt werden.
Wenn die Sonne sich versteckt und kein Wind weht
Niemand muss befürchten, dass die Energieversorgung stoppt, wenn die Sonne sich versteckt oder kein Wind weht. Die Kombination der alternativen Energien macht es möglich. Energien aus Sonne und Wind sind zwar nicht kontinuierlich nutzbar, was von der Tageszeit und dem Wetter abhängt, allerdings ist davon reichlich vorhanden. Aktuell steht Windenergie bereits zu günstigen Preisen zur Verfügung, die Solarenergie wird zukünftig ebenfalls günstiger werden. Dazu muss der Abnehmermarkt jedoch vergrößert werden. Das Ziel ist die Serienproduktion alternativer Energien, denn nur so kann sich die Technik diesbezüglich langfristig weiterentwickeln. Je mehr Einfluss Solar- und Windenergie auf die Stromproduktion haben, desto geringer wird die Nutzung von Grundlastkraftwerken sein. Daher werden flexible Kraftwerke benötigt.