Kulmbach
Kulmbach ist eine Große Kreisstadt im oberfränkischen Landkreis Kulmbach und Sitz des Landratsamtes.
Die Stadt ist bekannt wegen ihrer Biere (Kulmbacher Bierwoche), der Plassenburg, die unter anderem das Deutsche Zinnfigurenmuseum beherbergt, die größte Zinnfigurensammlung der Welt, und ihrer Bratwurst.
Der Landkreis Kulmbach liegt in der Mitte des Regierungsbezirks Oberfranken in Bayern. Nachbarkreise sind im Norden der Landkreis Kronach und der Landkreis Hof, im Osten und Süden der Landkreis Bayreuth und im Westen der Landkreis Lichtenfels.
Quelle wikipedia.de
Geografische Lage
Kulmbach liegt in der Mitte des bayerischen Regierungsbezirkes Oberfranken, etwa 25 km nordwestlich von Bayreuth. Am westlichen Stadtrand entsteht aus seinen beiden Quellflüssen, dem Roten und dem Weißen Main, der Main.
Das Gebiet des Landkreises Kulmbach hat im Nordosten Anteil am Frankenwald, im Osten am Fichtelgebirge, im Südwesten und Westen an der Fränkischen Schweiz und am Obermainischen Hügelland. Die größten Flüsse des Landkreises sind die beiden Quellflüsse des Mains, der Weiße Main (etwa in der Mitte des Kreises) und der Rote Main (im Süden), die sich am Westrand der Stadt Kulmbach zum Main vereinigen.
Städte und Gemeinden
(Einwohner am 31. Dezember 2012)
Städte
Kulmbach, Große Kreisstadt (26.352)
Kupferberg (1048)
Stadtsteinach (3217)
Märkte
Grafengehaig (918)
Kasendorf (2513)
Ludwigschorgast (981)
Mainleus (6508)
Marktleugast (3270)
Marktschorgast (1415)
Presseck (1855)
Thurnau (4249)
Wirsberg (1841)
Wonsees (1141)
Gemeinden
Guttenberg (523)
Harsdorf (999)
Himmelkron (3455)
Ködnitz (1582)
Neudrossenfeld (3843)
Neuenmarkt (3018)
Rugendorf (1012)
Trebgast (1617)
Untersteinach (1854)
Gemeindefreien Gebiete: Keine
Verwaltungsgemeinschaften
Kasendorf (Märkte Kasendorf und Wonsees)
Marktleugast (Märkte Grafengehaig und Marktleugast)
Stadtsteinach (Stadt Stadtsteinach und Gemeinde Rugendorf)
Trebgast (Gemeinden Harsdorf, Ködnitz und Trebgast)
Untersteinach (Stadt Kupferberg, Markt Ludwigschorgast, Gemeinden Guttenberg und Untersteinach)
Geschichte:
Erste Besiedlung und Grafen von Schweinfurt
Aus der Zeit um 900 n. Chr. ist eine Kleinsiedlung im heutigen Stadtteil Spiegel bekannt, die aus einem Forsthof und einem bewehrten Fronhof zum Schutz des Mainübergangs am Grünwehr bestand. Das Gebiet ging später an die Grafen von Schweinfurt über, die sich in der Herrschaftsausübung meist von den Walpoten vertreten ließen.
Zum ersten Mal wurde der Name Kulmbach als kulma in einer Schenkungsurkunde in der Alkuinbibel zwischen 1028 und 1040 erwähnt. Der Name stammt von einem Bach, der vom Berg herunterkommt (Culmin-aha, Culmna). Dieser Bach wurde später aus einem Missverständnis heraus in Kohlenbach umbenannt.
Grafen von Dießen-Andechs
Als die Schweinfurter Grafen im Mannesstamme ausstarben, kam Kulmbach durch die Heirat der Erbtochter Gisela mit Graf Arnold von Dießen an das Geschlecht der Dießen-Andechser.
Die Grafen erwarben weitere Gebiete rund um Kulmbach, erbauten im ersten Drittel des zwölften Jahrhunderts die erste Veste Plassenburg und gründeten in der heutigen Oberen Stadt eine Marktsiedlung und eine Kirche. Die Andechser erhielten im Jahre 1180 von Kaiser Barbarossa die Reichsfürstenwürde und den Herzogstitel von Meranien nach dem Ort Marano zwischen Venedig und Triest (heute Marano Lagunare). Um 1231 erhielt Kulmbach Stadtrechte. Anstelle der alten Plassenburg, über deren Standort man sich nicht sicher ist, erbauten die Herzöge auf einem Bergsporn oberhalb Kulmbachs eine neue Burg. Mit dem letzten Herzog von Meranien, Otto II., der 1248 kinderlos starb, endete die Herrschaft der Meranier.
Orlamünder und Hohenzollern (bis 1553)
Nach jahrelangen Erbstreitigkeiten fiel die Herrschaft Plassenburg und damit Kulmbach 1260 an das thüringische Grafengeschlecht Orlamünde. Die Orlamünder vollendeten die neue Plassenburg und gründeten das Kloster Himmelkron. Schließlich verpfändeten sie Burg und Stadt. 1340 übernahmen nach dem Tode des letzten Orlamünde auf Grund eines Vertrages die Burggrafen von Nürnberg aus dem Geschlecht der Hohenzollern Kulmbach und die Plassenburg.
Bis ins 17. Jahrhundert wurde die Plassenburg Residenz des Burggrafenamtes, später des hohenzollernschen Fürstentums Kulmbach (auch: Brandenburg-Kulmbach, bzw. nach 1604 Brandenburg-Bayreuth). Durch die günstige Lage an den Alt- und Geleitstraßen nach Bamberg, Nürnberg, Eger, Hof und Leipzig blühte der Handel in der Stadt - es bildeten sich Zünfte der Tuchmacher, Barchentweber, Färber und Seidensticker. Im Jahre 1398 lebten in Kulmbach 1500 bis 2000 Einwohner, dies lässt sich aus einem burggräflichen Bestandsverzeichnis über Grundstücke, Häuser und Steuern entnehmen. Die Stadt wurde regiert von einem herrschaftlichen Vogt, dem Bürgermeister und einem Rat angesehener Bürger.
Durch die Übertragung des Fürstenprivilegs 1363, der Kurwürde und des Besitzes der Mark Brandenburg 1415 nannten sich danach alle fränkischen Hohenzollern Markgrafen von Brandenburg-Kulmbach. Von 1411 bis 1529 standen Kulmbacher als Kanzler an der Spitze der Verwaltung der Mark Brandenburg (Dr. Friedrich Sesselmann, Sigismund Zehrer und Sebastian Stublinger).
Am 31. Januar 1430 brandschatzten die Hussiten die Stadt.
Im Zuge des Wiederaufbaus der weitgehend zerstörten Stadt wurde auch die Petrikirche in spätgotischem Stil wiedererrichtet, in der unter Markgraf Georg dem Frommen 1528 der erste evangelische Gottesdienst gefeiert wurde.
Der Konraditag
Markgraf Albrecht Alcibiades wollte ganz Franken unter seine Herrschaft bringen und ein fränkisches Herzogtum gründen. Damit zog er sich die Gegnerschaft der Bistümer Bamberg und Würzburg zu, die sich mit der Freien Reichsstadt Nürnberg verbündeten. Im Bundesständischen Krieg, auch (2.) Markgräflerkrieg genannt, nahm diese Allianz am Konraditag (benannt nach dem heiligen Konrad von Konstanz), dem 26. November 1553 Kulmbach ein und plünderte die Stadt (→ Belagerung von Kulmbach und der Plassenburg). Am 21. Oktober 1554 wurde auch die Plassenburg, deren Besatzung den Feinden bis dahin standgehalten hatte, in Brand gesteckt und zerstört. Die Schlacht ist im Deutschen Zinnfigurenmuseum in Kulmbach nachgestellt.
Das Gebiet des heutigen Landkreises Kulmbach gehörte vor 1800 überwiegend zum Fürstentum Bayreuth (Hohenzollern). 1810 kam das Gebiet an Bayern. Bereits 1804 wurde das Landgericht Stadtsteinach und 1812 dann das Landgericht Kulmbach errichtet. Beide gehörten zum Mainkreis bzw. ab 1817 Obermainkreis (ab 1838 Oberfranken). 1852 wurde das Landgericht Thurnau errichtet. Die beiden Landgerichte Kulmbach und Thurnau wurden 1862 zum Bezirksamt Kulmbach vereinigt. Gleichzeitig entstand das Bezirksamt Stadtsteinach aus dem gleichnamigen Landgericht. 1890 schied die Stadt Kulmbach aus dem Bezirksamt aus und wurde eine kreisunmittelbare Stadt. Aus dem Bezirksämtern Kulmbach und Stadtsteinach wurden 1939 die Landratsämter bzw. aus den Bezirken die Landkreise Kulmbach und Stadtsteinach. 1940 wurde die Stadt Kulmbach in den Landkreis Kulmbach eingegliedert, doch wurde das 1945 wieder rückgängig gemacht.
Wirtschaft und Infrastruktur
Kulmbach ist traditionell ein Produktionsstandort der Getränke- und Lebensmittelindustrie. Die RAPS GmbH & Co. KG produziert in mehreren über Kulmbach verteilten Werken Gewürze für gewerbliche Anwendungen. Relativ neu am Ort sind die biotechnische Pharmazie in Gestalt der Roche Kulmbach GmbH (ehemals. Alnylam Europe AG), sowie der Bau und Vertrieb von Warmwasser- und Klimageräten, Wärmepumpen, Speicher- und Direktheizgeräten, wie sie die Glen Dimplex Deutschland GmbH herstellt. Die AGO AG ist auf Biomasse- und Blockheizkraftwerke und den wärme- und kältetechnischen Anlagenbau mit Kraft-Wärme-Kältekopplung spezialisiert. Bis 1996 war noch die Textilindustrie mit der Kulmbacher Spinnerei ein relevanter Wirtschaftszweig in Kulmbach.
Der Landkreis Kulmbach ist drittwichtigster Lebensmittelstandort Bayerns. 30 % der Industriebeschäftigten sind in diesem Sektor tätig (Bier, Fleisch-/Wurstwaren, Backwaren, Gewürze). Kulmbach ist ein Standort der Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel, genauer der Bundesanstalt für Fleischforschung. Weitere wichtige Industriebranchen sind die Textilindustrie (20 % der Industriebeschäftigten) und der Maschinenbau (12 %).
Insgesamt sind im Landkreis Kulmbach 24.325 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte tätig (Stand: Dezember 2007).
Verkehr:
Eisenbahn
Bahnhof an der Bahnstrecke Bamberg–Hof mit Verbindungen nach Hof, Lichtenfels, Bamberg, Würzburg, Coburg, Bad Rodach, Bayreuth und Weiden (Oberpf), ehemals auch Bahnstrecke Bayreuth Altstadt–Kulmbach
Anschluss an die Bundesstraßen 85 (Berga/Elster–Passau), 289 (Coburg–Rehau) und in sechs Kilometer Entfernung bei Untersteinach B 303 (Schweinfurt–Fichtelgebirge–Schirnding) sowie an die Bundesautobahnen 9 (München–Berlin) und 70 (Bayreuth–Schweinfurt)
Verkehrslandeplatz Kulmbach (506 m ü. NN) mit Asphaltbahn (719x30 m) ca. drei Kilometer nördlich der Stadt Kulmbach (306 m ü.NN).
Die Ludwig-Ost-West-Bahn erreichte 1846 von Lichtenfels kommend über Kulmbach mainaufwärts den Bahnhof Neuenmarkt-Wirsberg und überquerte schon 1846 trotz der technischen Schwierigkeiten, unter anderem durch die Schiefe Ebene, die Höhenzüge des Fichtelgebirges bis zum Endpunkt Hof an der Saale. Von Neuenmarkt-Wirsberg aus wurde 1853 Bayreuth durch die Bahnstrecke Bayreuth–Neuenmarkt-Wirsberg an das Schienennetz angeschlossen.
Dieses wurde erst um die Jahrhundertwende durch die Bayerische Staatsbahn geringfügig vergrößert und erreichte mit folgenden Lokalbahnen einen Umfang von 84 Kilometern:
1896: Neuenmarkt-Wirsberg–Lanzendorf–Bischofsgrün
1908: Kulmbach–Thurnau (1909 weiter nach Bayreuth)
1913: Untersteinach–Stadtsteinach
Es wurde später um die Hälfte, also um 42 Kilometer, reduziert:
1956: Untersteinach–Stadtsteinach 5 km
1973: Thurnau–Aichen–Bayreuth 12 km
1974: Neuenmarkt-Wirsberg–Lanzendorf–Bischofsgrün 9 km
1993: Kulmbach–Thurnau 16 km
Durch den Landkreis führen die Autobahnen 9 und die 70 sowie die Bundesstraßen 85, 289 und 303.
Interessantes und Aktuelles für Bauherren in Kulmbach:
Stadt Kulmbach
Marktplatz 1
95326 Kulmbach
Tel.: 0 92 21/940 0
Fax: 0 92 21/940 249
Landkreis Kulmbach
Konrad-Adenauer-Straße 5
Kulmbach
09221 7070
Weitere Links:
http://www.kulmbach.de/xist4c/web/Stadt-Kulmbach_id_22_.htm
http://www.kulmbach.de/xist4c/web/Planen-Bauen-Wohnen-Umwelt_id_261_.htm