Lindau (Bodensee)
Lindau (Bodensee) (alemannisch: Linda bzw. Linde[n], ausgesprochen: 'lində; früher Lindau im Bodensee) ist eine Große Kreisstadt und Verwaltungssitz des gleichnamigen Landkreises im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben.
Die Stadt, ehemals Freie Reichsstadt (bis 1806), liegt am östlichen Ufer des Bodensees im Dreiländereck Deutschland–Österreich–Schweiz; ihr historisches Zentrum ist eine Insel im See.
Der Landkreis Lindau (Bodensee) ist ein Landkreis im Südwesten des bayerischen Regierungsbezirks Schwaben. Nachbarkreise sind im Norden die baden-württembergischen Landkreise Bodenseekreis und Ravensburg, im Osten der Landkreis Oberallgäu und im Süden das österreichische Bundesland Vorarlberg. Ferner hat der Kreis im Südwesten eine natürliche Grenze am Ufer des Bodensees, an welchem die Kreisstadt Lindau auf einer Insel im See liegt.
Quelle wikipedia.de
Geografische Lage
Die historische Altstadt von Lindau liegt auf der gleichnamigen Insel im Bodensee, die eine Fläche von 0,68 km² hat und etwa 3.000 Einwohner zählt.[2] Die Einwohnerzahl der Insel war schon wesentlich höher, beispielsweise wurde sie bei der Volkszählung vom 16. Juni 1925 mit 5.968 angegeben. Die Insel ist durch einen Eisenbahndamm und eine Straßenbrücke mit dem Festland verbunden. Zu Lindau gehört auch die kleine Insel Hoy, die in den 1920er Jahren als künstliche Badeinsel angelegt wurde. Des Weiteren gibt es einen meist unter Wasser liegenden und mit einem Seezeichen gekennzeichneten Felsen im Bodensee, etwa 40 Meter von dem Parkplatz auf der sogenannten Hinteren Insel (Teil westlich des Bahndamms) entfernt, der im Volksmund „Hexenstein“ genannt wird. Um diesen und einen zweiten, kleineren Hexenstein im Römerbad rankt sich eine Legende aus der iro-schottischen Missionarszeit mit Gallus und Columban.
Allein mit den festländischen Stadtteilen Schachen, Aeschach, Reutin und Zech (von West nach Ost) verfügt die Stadt Lindau über mehr als sieben Kilometer Bodenseeufer und grenzt an die Nachbarländer Schweiz und Österreich. Die natürliche Uferform des Bodensees im Lindauer Bereich ist ein Schilfgürtel, gefolgt von Feuchtwiesen und ansteigendem festem Gelände.
Der Landkreis grenzt im Südwesten an die Ufer des Obersees, des östlichen und tiefsten Teils des Bodensees. Auf einer Insel im See befindet sich die Altstadt der Kreisstadt Lindau. Nach Westen folgen Bad Schachen (ein Stadtteil von Lindau), Bodolz, Wasserburg und Nonnenhorn. Die Uferorte sind neben dem Fremdenverkehr auch von der Fischerei und dem Weinanbau geprägt, der vor allem in Nonnenhorn und am Hoyerberg bei Lindau betrieben wird. Nach Nordosten schließt sich ein Hügelland mit Endmoränen und Drumlins an. Der östliche Teil wird durch das Westallgäu geprägt. Der Bergrücken des Pfänders verläuft in nordnordöstlicher Richtung, die Höhen liegen meist über 700–800 m ü. NN. Nach Osten folgen weitere parallel zum Pfänderrücken verlaufende Bergkämme. Der Landkreis grenzt an das österreichische Bundesland Vorarlberg und durch den Bodensee an die Schweizer Kantone St. Gallen und Thurgau.
Im Landkreis werden 62,7 Prozent der Gesamtfläche als landwirtschaftliche Flächen genutzt.
Nachbargemeinden
Im Süden grenzt das Stadtgebiet von Lindau an den Bodensee.
Die Nachbargemeinden im Uhrzeigersinn von West nach Ost:
Kressbronn (Bodenseekreis, Baden-Württemberg)
Wasserburg (Landkreis Lindau)
Tettnang (Bodenseekreis, Baden-Württemberg)
Bodolz (Landkreis Lindau)
Achberg (Landkreis Ravensburg, Baden-Württemberg)
Weißensberg (Landkreis Lindau)
Sigmarszell (Landkreis Lindau)
Hörbranz (Bezirk Bregenz, Vorarlberg, Österreich)
Bregenz (Bezirk Bregenz, Vorarlberg, Österreich)
Unter den Nachbargemeinden liegen Wasserburg und Kressbronn im Westen und Bregenz im äußersten Osten ebenfalls am Bodensee.
Die Grenze zu den österreichischen Gemeinden Hörbranz und Bregenz ist die Flussmitte der Leiblach.
Die im Westen liegende Gemeinde Wasserburg grenzt in zwei Abschnitten an Lindau, unterbrochen durch die Gemeinde Bodolz. Im südlichen Abschnitt, am Bodensee, grenzt Lindau mit seinem Stadtteil Schachen an den Wasserburger Ortsteil Reutenen; im nördlichen Abschnitt grenzt Lindau mit seinem Stadtteil Unterreitnau an den Wasserburger Ortsteil Hengnau.
Wirtschaft und Infrastruktur
Früher war Lindau ein Zentrum der Textilindustrie (beispielsweise Kunert). Heute gibt es neben zahlreichen Kleingewerbebetrieben auch diverse größere Firmen wie Liebherr, Continental AG, Cofely Refrigeration (bis 2009 Axima), Dornier, Metzeler und Xomox. In Lindau befindet sich außerdem die Deutschlandzentrale der Domicil Einrichtungshaus-Kette.
Obstbaubetriebe gibt es viele in Lindau. Zahlreiche Obstbauern verkaufen Obst und Gemüse direkt auf dem Hof. Ein bekannter Safthersteller ist hier ansässig. Die Fischerei spielt wirtschaftlich nur noch eine geringe Rolle, hat aber für die Gastronomie und den Tourismus noch eine Bedeutung.
Die Wasserversorgung erfolgt zum größten Teil aus dem Bodensee über das Seepumpwerk in Nonnenhorn und den Hochspeicher auf dem Hoyerberg. Die Gasversorgung ist städtisch und wird zur Zeit aus russischem Erdgas gespeist.
Traditionell dominiert im westlichen Teil des Landkreises der Obst- und Weinbau, während die Landwirtschaft des Westallgäus vor allem durch Viehzucht und Milchwirtschaft geprägt ist. Der Tourismus hat in den letzten 100 Jahren stetig an Bedeutung gewonnen. Im Westen, speziell am Bodensee, überwiegen Sommergäste, im Osten der Skitourismus im Winter und Wander- und Kurtourismus im Sommer. Industriezentren sind Lindau (u.a. Obstsaftherstellung durch Lindauer Fruchtsäfte GmbH (vormals Lindavia), Maschinenbau) und Lindenberg (früher Textilindustrie, vor allem (Stroh-)Hüte, heute geprägt durch Liebherr Aerospace größter Luftfahrtzulieferer in Deutschland).
Verkehr
Bahn
Lindau ist der Endpunkt der von München über Kempten kommenden Allgäubahn. Ihr südöstlicher Abschnitt von Kempten nach Lindau wurde 1853 fertiggestellt. Von 1869 bis 1939 bestand ein Trajekt-Anschluss für Güterwaggons nach Romanshorn und von 1873 bis 1899 nach Konstanz. 1899 wurde die Bodenseegürtelbahn über Friedrichshafen nach Radolfzell in Betrieb genommen. Die Vorarlbergbahn, die von Lindau Hbf. über Bregenz, Dornbirn und Feldkirch nach Bludenz führt und von den Österreichischen Bundesbahnen betrieben wird, wurde 1872 gebaut und 1954 elektrifiziert. Sie ist heute die einzige elektrifizierte Eisenbahnstrecke von Lindau aus.
Der Hauptbahnhof in Lindau liegt als Kopfbahnhof auf der Insel in der Nähe des Hafens. Der Zugverkehr läuft über einen mehrere hundert Meter langen Damm durch den Uferbereich des Bodensees. Der Bahndamm und die Seebrücke für den Autoverkehr grenzen vom Bodensee den so genannten „Kleinen See“ ab, der zwischen dem Ortsteil Aeschach und der Insel liegt. Der Inselbahnhof war lange Zeit mit einer großen Rangierfläche, einer über eine Drehscheibe angeschlossenen Lokschuppen-Anlage und einem Bahnbetriebswerk ausgestattet, die aber heute nur noch als Baukörper existieren.
Im Zuge des Projekts Lindau 21 soll der Kopfbahnhof durch einen Durchgangsbahnhof auf dem Festland ersetzt werden.
Siehe auch: Bodensee-Trajekte
Straße
Lindau liegt an der A 96 und den Bundesstraßen 12 und 31. Durch die als Ortsumgehung dienende B 31 wird ein erheblicher Teil des Fernverkehrs um die Stadt herum geleitet. Dies hat es erlaubt, einige mehrspurige Ampelkreuzungen in einfache Kreisverkehre umzuwandeln.
Das Stadtgebiet wird durch den Stadtbus Lindau erschlossen. Die vier Stadtbuslinien bedienen alle Stadtteile im 30-Minuten-Takt; ein zentraler Umsteigepunkt (ZUP) befindet sich an der Hauptschule in Aeschach. Ergänzt wird das System durch einen Pendelbus für die Touristen von und zur Insel bzw. dem Auffangparkplatz auf der Blauwiese in Reutin. Dieser Bus entlastet die Insel insbesondere von Wohnmobilen und verkehrt nur im Sommer.
Fernverkehr wird unter anderem durch die Regionalbus Augsburg (RBA) in Richtung Allgäu, sowie in Kooperation mit anderen Buslinien nach Bregenz, nach Wangen im Allgäu und nach Friedrichshafen realisiert. Da zum Beispiel eine Direktverbindung nach Scheidegg allerdings nur ein Mal täglich besteht, wird diese Möglichkeit von den Lindauern kaum genutzt.
Außerdem gibt es das CarSharing: sechs Fahrzeuge, unterschiedlicher Größe und Ausstattung stehen an sechs unterschiedlichen Standorten und Stadtteilen bereit. Die Auslastung ist dürftig.
Schiff
Durch Gesellschaften aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wird Kursschifffahrt nach Rorschach, Konstanz und Bregenz betrieben. Neben dem zentralen Hafen in der Stadt, von dem aus die Kursschifffahrt, unter anderem der Weißen Flotte der Bodensee-Schiffsbetriebe GmbH (BSB), mit dem ganzen See verbindet, gibt es auf der Insel noch einen Segelhafen mit Schiffshebevorrichtungen und den Einrichtungen von Wasserwacht und Wasserschutzpolizei.
Neben einem größeren Areal mit Anlegern am so genannten Kleinen See an der Landseite der Insel für Motorboote, einschließlich mehreren Bootsvermietungen, gibt es noch diverse kleinere Anlegestege, zum Beispiel einen für kürzere Rundfahrten in der Bregenzer Bucht in der Nähe der Spielbank.
Auf dem Festland finden sich am Ufer zahlreiche private Klein-Hafenanlagen z. T. aus früheren Zeiten, meist als Beiwerk zu den dort errichteten Villen. Viele davon sind versandet. Privatleute mit Seegrundstück verwenden heutzutage eher Slipanlagen. Auch der örtliche Ruderclub betreibt für seine Sport- und Wettkampfboote in der Ecke Aeschaer Ufer und Eisenbahndamm einen Einstieg zum See. Als Großanlage für die allgemeine Nutzung gibt es in Zech einen weiteren großen Segelhafen. Die teils extrem großen Boote der Rund-Um-Regatta werden zum Ansegeln dagegen üblicherweise mit extra angeforderten Mobilkranen direkt vom Anhänger über die Brüstung der Hafenmauer ins Becken hinab gelassen.
Ein Höhepunkt ist es immer wieder, wenn der Dampfer Hohentwiel in den Hafen einfährt.
Auch ein Unglück auf dem See ist mit Lindau verknüpft: 1897 stieß die auslaufende Habsburg mit der ankommenden Stadt Lindau zusammen, welche sank und drei Passagiere in den Tod riss. Der schuldige österreichische Schiffskommandant wurde verurteilt, und Österreich musste 31.000 Mark Entschädigung an Bayern zahlen.
Landkreis:
1824 wurde das erste Lindauer Dampfschiff, Max Joseph in Dienst gestellt, damit war Lindau an das Schiffahrtsnetz angeschlossen, 1835 wurde die Lindauer Dampfboot AG gegründet, die später von den Königlich Bayerischen Staatsbahnen übernommen wurde. Durch die Bodenseeschiffe ist der Landkreis mit Österreich, der Schweiz und Baden-Württemberg direkt verbunden.
Der Landkreis ist durch Autobahnen mit München und Norddeutschland sowie dem westlichen Bodenseegebiet und Österreich verbunden.
Die Eisenbahnstrecke Lindau-Augsburg, die lange Zeit das verkehrliche Rückgrat des Kreises bildete, wurde ab 1844 von der Bayerischen Staatsbahn projektiert. In ihrem Verlauf entstand bei Röthenbach der damals größte Eisenbahndamm der Welt. Die Eröffnung erfolgte 1853, damit war der Landkreis an das bayerische Schienennetz angeschlossen, Bayern erhielt den Anschluss an den Seeweg in die Schweiz. Mit der Bahnlinie Lindau-Bregenz (1872) war das Kreisgebiet auch per Bahn mit Österreich verbunden. 1874 wurde die Eisenbahn-Trajekt-Linie Lindau-Romanshorn eingerichtet. In den 1890er Jahren wurde in Hergatz gemeinsam mit der Württembergischen Staatsbahn eine Zweiglinie nach Wangen - Kißlegg hergestellt. Auch Weiler im Allgäu wurde durch eine Nebenbahn 1897 an die Hauptstrecke bei Röthenbach angeschlossen. Diese Strecke wurde von der Gemeinde Weiler selbst finanziert (1960 stillgelegt). Erst 1899 erfolgte dann der Lückenschluss Friedrichshafen-Wasserburg-Lindau (Bodenseegürtelbahn). 1901 folgte schließlich noch die Lokalbahn Röthenbach-Lindenberg-Scheidegg (Scheidegger Moosrutsche, 1966 stillgelegt).
Interessantes und Aktuelles für Bauherren inLindau:
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Busanbindung:
Stadtbus Linie 1 und 2, Haltestelle "Toskana"
Öffnungszeiten der Stadtverwaltung Lindau
Montag bis Freitag 7.30 - 12.30 Uhr
und
Mittwoch 14.00 - 17.30 Uhr
und nach Vereinbarung
Landratsamt Lindau (Bodensee)
Bregenzer Straße 35
88131 Lindau (Bodensee)
Öffnungszeiten:
Mo-Fr 8.00 - 12.00 Uhr
Mi 14.00 - 17.00 Uhr
und nach Vereinbarung
Telefon: 08382 270-0
Telefax: 08382 270-204
Bauamt Landkreis
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