Regen
Regen ist die Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises im Regierungsbezirk Niederbayern und liegt im Bayerischen Wald am Schwarzen Regen. Die Stadt wurde nach dem gleichnamigen Fluss benannt und ist seit dem 7. Dezember 2004 staatlich anerkannter Luftkurort.
Der Landkreis Regen ist der nördlichste Landkreis des bayerischen Regierungsbezirks Niederbayern. Nachbarlandkreise sind im Norden der Oberpfälzer Landkreis Cham, im Norden und Osten der tschechische Verwaltungsbezirk Region Pilsen (Plzeňský kraj), im Südosten der Landkreis Freyung-Grafenau, im Südwesten der Landkreis Deggendorf und im Westen der Landkreis Straubing-Bogen.
Quelle wikipedia.de
Geografische Lage
Das Kreisgebiet wird ganz vom Bayerischen Wald bedeckt, der hier aus dem so genannten Inneren und dem Vorderen Bayerischen Wald besteht. Zwischen beiden liegt der Pfahl, eine aus Quarzgestein bestehende Landschaft. Die höchste Erhebung des Bayerischen Waldes, der Große Arber, liegt an der nördlichen Kreisgrenze zum Landkreis Cham. Kreis und Kreisstadt sind nach dem Fluss Regen benannt, dessen Quellfluss Schwarzer Regen das Kreisgebiet von Ost nach West in einem weiten Bogen durchzieht. Der Schwarze Regen entsteht wiederum aus zwei Quellflüssen, dem Kleinen und dem Großen Regen, die sich in Zwiesel, im Osten des Kreises vereinigen.
Geschichte
Regen wurde vermutlich gegen Ende des 11. Jahrhunderts durch die Propstei Rinchnach gegründet. Erstmals wurde der Ort am 30. März 1148 in einem päpstlichen Schutzbrief von Papst Eugen III. an das Kloster Niederaltaich erwähnt. In diesem wurde bestätigt, dass die Kirche von Regen dem Stift Niederaltaich gehört. Der Ort entwickelte sich zu einem wichtigen Brücken- und Grenzort. 1207 wurde erstmals eine Holzbrücke genannt. Erst 1902–1905 wurde an dieser Stelle die nach dem späteren König Ludwig III. benannte Ludwigsbrücke erbaut.
1254 wurde Regen – immer noch zu Rinchnach gehörend – Klostermarkt. Durch einen Tauschvertrag Herzog Heinrichs XIII. mit dem Abt von Niederaltaich wurde daraus 1270 ein herzoglicher Markt. Diese Entwicklung dauerte bis 1468. In diesem Jahr fasste Herzog Albrecht IV. die Marktrechte in einer Urkunde zusammen (niedere Gerichtsbarkeit, freiwillige Gerichtsbarkeit, Entscheidung über Polizeisachen). 20 Jahre vorher wurde Regen durch Herzog Albrecht III. das Stadtwappen verliehen.
Während der Zeit des Dreißigjährigen Krieges wurde Regen 1633, 1641 und 1648 von den Schweden geplündert und niedergebrannt. 1633 überstand ein Marienbild den Brand eines Bäckerhauses, das später nach Salzburg kam und dort zur Gründung des Wallfahrtsortes Maria Plain führte.
Seit Ende des 16. Jahrhunderts fanden Ochsen- und Warenmärkte statt. 1827 konnte nach langwierigen Bemühungen am Weinbergacker das erste Schulhaus errichtet werden. 1828 wurde Regen Munizipalgemeinde. Das Jahr 1852 brachte die Gründung einer Mädchenschule.
Am 16. September 1877 wurde eine Eisenbahnlinie von Deggendorf nach Zwiesel eröffnet. Das Schulhaus am Weinberg stockte man 1881 um ein drittes Geschoss auf. Erst am 1. Januar 1932 wurde Regen zur Stadt erhoben.
Am 24. April 1945 wurden vor dem Einmarsch der Amerikaner noch drei Brücken gesprengt. Es kam zu heftigen Kämpfen, wobei 36 Häuser beschädigt oder ganz zerstört wurden. 33 deutsche Soldaten und 17 Zivilisten starben, 79 einheimische Familien wurden obdachlos.
Die amerikanische Kreis-Militärregierung richtete ihren Sitz in der weitgehend unversehrten Nachbarstadt Zwiesel ein, und am 3. Juli 1945 wurde auf deren Anordnung hin auch die Einrichtung des Landratsamtes nach Zwiesel verlegt. Es begann ein heftiges Tauziehen um den Sitz des Landratsamtes. Dreimal, zuletzt am 8. April 1948 ordnete die Regierung von Niederbayern die Rückverlegung des Amtes nach Regen an. Doch erst durch eine handstreichartige Aktion am 17. April 1948 ab 3.30 Uhr schafften 49 Mann unter Führung von Landrat Werner Haas auf zehn Lastwagen das Landratsamt wieder nach Regen. Dort feierte man die Heimkehrer mit Musik und weiß-blauer Beflaggung, allerdings mussten auf Anordnung der Militärregierung die Feiern eingestellt werden.
Das Gebiet des Landkreises Regen gehörte schon vor 1800 zu Bayern. 1803 wurden die Landgerichte Regen und Viechtach errichtet. Das Landgericht Viechtach gehörten zunächst zum Regenkreis, ab 1810 zum Unterdonaukreis, zu dem das Landgericht Regen bereits vorher gehörte. 1838 wurde der Unterdonaukreis in Niederbayern umbenannt. 1862 wurde aus den beiden Landgerichten jeweils ein Bezirksamt gebildet, welches 1939 in Landratsamt, der zugehörige Bezirk in Landkreis umbenannt wurde.
Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern 1972 wurde die beiden Landkreise Regen und Viechtach zum heutigen Landkreis Regen vereinigt.
2012 entfachte ein CSU- Kreisrat eine Debatte, die vorsieht, den Landkreis Regen in "Landkreis Arberland" umzubenennen.
Städte und Gemeinden
(Einwohner am 31. Dezember 2012)
Städte
Regen (10.684)
Viechtach (8035)
Zwiesel (9264)
Märkte
Bodenmais (3270)
Ruhmannsfelden (2036)
Teisnach (2788)
Verwaltungsgemeinschaft
Ruhmannsfelden
mit den Mitgliedsgemeinden Achslach, Gotteszell, Ruhmannsfelden (Markt) und Zachenberg
Keine gemeindefreien Gebiete
Gemeinden
Achslach (915)
Arnbruck (1946)
Bayerisch Eisenstein (993)
Bischofsmais (3244)
Böbrach (1571)
Drachselsried (2365)
Frauenau (2688)
Geiersthal (2159)
Gotteszell (1202)
Kirchberg i.Wald (4332)
Kirchdorf i.Wald (2121)
Kollnburg (2843)
Langdorf (1883)
Lindberg (2409)
Patersdorf (1733)
Prackenbach (2697)
Rinchnach (3052)
Zachenberg (2099)
Wirtschaft und Infrastruktur
In Regen gibt es über 5350 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze sowie mehrere Gewerbe-/Industriegebiete.
Mit über 30 Fachgeschäften und einem Kaufhaus bietet der Einkaufspark Regen ein breites Spektrum an Einkaufsmöglichkeiten.
Bankstellen unterhalten in Regen die HypoVereinsbank, Postbank, Sparda-Bank, Sparkasse und die VR-Bank.
Verkehr
Durch den Landkreis führen die Bundesstraßen 11 und 85. Daneben verbinden mehrere Staatsstraßen den Landkreis mit diesen Fernstraßen.
Bahnverkehr
Die AG der Bayerischen Ostbahnen erschloss 1877 das Kreisgebiet durch die Bahnlinie Plattling – Deggendorf – Regen – Zwiesel – Bayerisch Eisenstein (Bayerische Waldbahn), die hier an die Österreichische Bahn (heute Tschechische Staatsbahn) anschloss.
Im Jahre 1890 kamen zwei Lokalbahnstrecken hinzu, die von der ersten Strecke abzweigen: Die Bayerischen Staatseisenbahnen stellten von Zwiesel mit der Bahnstrecke Zwiesel–Grafenau die Verbindung nach Grafenau her, und eine Lokalbahn-AG führte eine Strecke von Gotteszell nach Viechtach.
Erst Jahrzehnte später, nämlich 1928, erfuhr das Eisenbahnnetz noch zwei Ergänzungen und umfasste nun ein Netz von 119 km Länge:
Die Lokalbahn-AG erweiterte ihre Linie von Viechtach nach Blaibach zur Bahnstrecke Gotteszell–Blaibach und firmierte fortan als Regentalbahn AG (RAG), während die Deutsche Reichsbahn von Zwiesel aus die Bahnstrecke Zwiesel–Bodenmais baute.
Die Regentalbahn legte 1991 ihre Strecke von Gotteszell nach Blaibach und damit 38 km von insgesamt 119 km Bahnlinien im Kreis still; allerdings verkehren zwischen Gotteszell und Viechtach noch touristische Züge der „Wanderbahn im Regental e. V.“. Der Verein bemüht sich in Zusammenarbeit mit den Gemeinden und dem Landkreis um eine Wiederaufnahme des regulären Personenverkehrs auf dieser Strecke.
Die RAG übernahm unter der Bezeichnung „Waldbahn“ den Personenverkehr zunächst 1993 auf den beiden Zwieseler Zweigbahnen und ab 1997 auch auf der Hauptlinie Plattling–Bayerisch Eisenstein im Auftrag der DB Regio Bayern. Die Deutsche Bahn ist im Kreisgebiet weiterhin als Infrastrukturbetreiber vertreten. Seit Dezember 2013 ist die RAG als Ergebnis einer europaweiten Ausschreibung durch die BEG direkt mit der Erbringung des SPNV beauftragt.
Interessantes und Aktuelles für Bauherren in Regen:
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