Sanierung unterschiedlicher Typen von Immobilien – ein Überblick

Der Sanierungsbedarf einer Immobilie variiert je nach Bauweise, Alter und Erhaltungszustand. Es ist deshalb notwendig, dass Eigentümer und Berater grundsätzlich individuell prüfen und beraten, was wirklich erforderlich und sinnvoll ist.

Der Sanierungsbedarf einer Immobilie variiert je nach Bauweise, Alter und Erhaltungszustand. Es ist deshalb notwendig, dass Eigentümer und Berater grundsätzlich individuell prüfen und beraten, was wirklich erforderlich und sinnvoll ist. Einen ersten Überblick über mögliche sinnvolle Renovierungsmaßnahmen liefert der Sanierungsrechner.

Das Gebäudealter als wichtiger Gradmesser
Für die Bewertung einer Bestandsimmobilie und die Bestimmung des Renovierungsbedarfs lassen sich sogenannte Baualtersstufen als wichtige Indikatoren nutzen. Diese dienen oft als Orientierungshilfe, wenn ein Gebäude genauer begutachtet und bewertet werden soll. Bei den Baualtersstufen handelt es sich um unterschiedliche Zeiträume, in denen die entsprechenden Immobilien gebaut wurden. Zu den Einschränkungen können gehören:

1. Altbaugrundstücke,

2. Fachwerkhäuser,

3. Gebäude aus der Zeit der Jahrhundertwende,

4. Wohnhäuser aus den 20er und 30er-Jahren,

5. Objekte aus der Nachkriegszeit,

6. Häuser aus den 70er-Jahren,

7. Immobilien aus den 80er-Jahren.

Abgesehen von den Gebäuden der unterschiedlichen Baualtersklassen bestehen noch zwei zusätzliche Untergruppen, die dementsprechend einzeln betrachtet und behandelt werden sollten: 

1. Häuser mit Vorhangfassade,

2. unter Denkmalschutz stehende Immobilien.

Bei der Modernisierung von Gebäuden sind neben dem Gebäudetyp auch die Baualtersstufe von Bedeutung. Sie liefern erste Hinweise darauf, welche konkreten Sanierungsschritte vermutlich erforderlich sind und stellen eine wichtige Hilfe für Eigentümer, Berater und Sanierungsbeauftragte dar. 

Gebäudetypen gezielt zu sanieren – das ist entscheidend
Eine Sanierungsmaßnahme an einer Immobilie sollte keinesfalls unüberlegt durchgeführt werden. Nur durch eine individuelle und professionelle Planung lässt sich ein Höchstmaß an Nutzen realisieren. Nachfolgend finden Sie einen groben Überblick der unterschiedlichen Immobilientypen und Baualtersklassen:

Altbauobjekte
Mit Altbau ist üblicherweise ein Objekt aus der Zeit vor 1949 gemeint. Es wird schnell klar, auch solche Gebäude nicht mehr den heutigen Qualitätsansprüchen genügen – schon gar nicht in Bezug auf die Energieeffizienz. Vorhandene Schäden an den Häusern führen häufig zu einer schlechteren Energiebilanz. Das macht eine Sanierung umso wichtiger. Abgesehen von vielen freiwilligen Initiativen sind bestimmte Sanierungsarbeiten für Hauseigentümer verpflichtend:

1. Standardmäßige Heizungssysteme und Heizkessel, mit einem Alter von 30 Jahren oder mehr, müssen ersetzt werden.

2. Dach und die oberste Geschossdecke müssen mit einem Wärmedurchgangswert von maximal 0,24 W/m²K gedämmt werden.

Fachwerkhäuser
Sie haben eine spezielle Bau- und Konstruktionsweise. Wegen der Zusammensetzung aus verschiedenen Baumaterialien ist eine Renovierung besonders aufwendig. Deshalb sind oft sehr vielseitige, zeitaufwendige und teure Sanierungsarbeiten nötig. Eine professionelle Beratung hat hier die oberste Priorität. 

Gebäude der Jahrhundertwende
In den Immobilien, die um die Jahrhundertwende gebaut wurden, befinden sich üblicherweise massive Außenwände, Holzbalkendecken und Stahlträgerdecken. Zu den wesentlichen Maßnahmen der Renovierung gehören meist eine Innendämmung, das Auswechseln der alten Fenster und die Erneuerung der Heizungs-, Sanitär- und Elektroanlagen.

Wohnhäuser aus den 20ern und 30ern
Zu den typischen Merkmalen von Häusern, die in den 1920er-Jahren oder später gebaut wurden, gehören Verputz- und Klinkerfassaden, Sprossenfenster und dünne Außenmauern. Bei der Modernisierung sind vorwiegend die völlig überholte Haustechnik, Schäden am Verputz, eine mögliche Beeinträchtigung durch Feuchtigkeit sowie eine unzureichende Schall- und Wärmedämmung mitzuberücksichtigen. 

Wohngebäude aus der Nachkriegsperiode
Darunter fallen Gebäude, die in den 1950er-Jahren entstanden sind. Diese Immobilien weisen oft diverse energetische Schwachstellen auf: Einzelverglasung, Wärmebrücken in den Ecken und Fenstern sowie kleine Wanddurchmesser bewirken teilweise hohe Energieverluste. 

Immobilien der 70er-Jahre
Die Schwerpunkte der Wohngebäude der 70er-Jahre umfassen die Dacherneuerung, die Fugensanierung, die Modernisierung der Gebäudetechnik und die Optimierung des Brandschutzes. 

Bauwerke aus den 80er-Jahren
Die Verbesserung der Außenwanddämmung, die Auswechslung der Fenster, die nachträgliche Wärmedämmung der obersten Geschossdecke sowie die Isolierung der Wasserleitungen gehören zu den typischen Sanierungsmaßnahmen in Gebäuden dieser Zeit. 

Spezialfälle, Bauweisen und weitere Sondermerkmale
Wenn es um die Renovierung eines Hauses geht, ist immer Folgendes zu berücksichtigen: Jedes Haus ist einzeln zu betrachten und zu prüfen. Unter Denkmalschutz stehende Häuser stellen ganz bestimmte Anforderungen an eine etwaige Sanierung, wie auch Fassaden aus dem Zeitraum zwischen 1950 und 1980.

Außerdem sind sowohl die Bauweise als auch die verwendeten Materialien von entscheidender Bedeutung. Ob Massivhaus oder Fertighaus, Holzhaus oder Stein auf Stein, ein Fachberater kann eine individuelle Expertise erstellen und dabei helfen, geeignete und erforderliche Renovierungsmaßnahmen auszuwählen und umzusetzen. Je nach Bauart und -ausführung bestehen unterschiedliche Schwachstellen und folglich auch ein variierender Bedarf an einer Sanierung